Das war dann heute leider eine für mich traurige Nachricht, Pro-Linux hört auf!
Das war immer eine schöne, unaufgeregte Seite rund um Linux. Man mag es kaum glauben, aber das war ein fast ein volles, schönes Vierteljahrhundert. Nun haben sie beschlossen, die Seite einzustellen:
Irgendwo kann man es verstehen, nach 22 Jahren ist so manche Luft heraus und man mag vielleicht neue Aufgaben suchen. So gesehen, geht das jetzt völlig in Ordnung, es war eine schöne Zeit.
Nur wird mir die Seite in Zukunft fehlen, gerade im deutschsprachigen Raum gibt es kaum Alternativen.
Hier muss ich aber einmal auch in die Runde werfen, dass die Zeiten in der IT irgendwie zu stehen scheint. Es gibt kaum wirkliche Innovationen und nur über neue Versionen von Software zu berichten, ist nicht unbedingt erfreulich.
Während auf der einen Seite Open Source immer mehr zu boomen scheint, ist auf der anderen Seite aber auch ein anderer Trend zu beobachten. Die Sourcen sind zwar frei, aber die Dokumentation wird weniger, die Programme werden meistens als Docker-Image parat gestellt und weitere Optionen werden verschwiegen.
Vieles deutet darauf hin, dass das dazu dient, auf der einen Seite Open Source auf der Fahne stehen zu haben und auf der anderen Seite über den Support oder gehostete Dienste Geld zu verdienen.
Das an sich ist nicht verwerflich, es ist jedoch nicht das, was alte Hasen unter Open Source verstehen. Das Ganze wird noch meist dadurch gesteigert, dass nicht einfach ein paar Bibliotheken verwendet werden, sondern gleich ganz Programmpakete die irgendwie miteinander verwoben sind. Da verliert man schnell den Überblick, da ist des gut, wenn es in einem Docker-Image versteckt ist?
Debugging ist da schon schwierig, aber wie sieht es da mit der Beurteilung der Sicherheit aus? Da kann man wenige Aussagen dazu treffen, da müsste man den Source Code der Komponenten analysieren, sowie deren Zusammenspiel. Was macht man jedoch, wenn es da keine Dokumentation dazu gibt? Beim Support nachfragen, ist wohl keine gute Option…
Ich kann verstehen, dass sie nicht mehr mögen. Dennoch bedauere ich das, gerade vor dem Hintergrund des jahrelangen Genusses der Seite. Es ist schade, wenn sie verschwindet. Es war immer eine Berichterstattung ohne finanzielle Hintergedanken, auch wenn das eine oder andere kleine goodie geflossen sein mag. So bleibt mir nur zu schreiben: