Dirks Wochenrückblick: KW27 - 2012


[1] Das klingt nach einer interessanten Art 64-Bit-Features zu nutzen ohne den Speicheroverhead zu verursachen:

Glibc 2.16 bringt Unterstützung für x32 ABI

Damit kann man quasi 32-Bit-Programme erstellen die dennoch viele der Features von 64-Bit-Prozessoren verwenden. Ein großer Vorteil dabei ist, dass dann kleinere Speicherbereiche verwendet werden können, die Pointer sind dann nur halb so groß, viele Variablen dann auch.

Wenn ich daran denke, dass ein Feuerfuchs mit 64-Bit fast doppelt soviel Speicher belegt wie die 32-Bit-Version. Die Zielgruppe scheint aber eher der embedded-Bereich zu sein. Allerdings war mir bislang neu, dass da 64-Bit-CPUs zum Einsatz kommen. Die meisten stromsparenden CPUs dürften wohl eher 32-Bit besitzen.

Der "Nachteil" ist natürlich, dass damit nicht mehr als 4 GB addressiert werden können. Aber für sehr viele Programme dürfte das derzeit noch kein Problem sein...

Allerdings habe ich noch nicht durchschaut, wie man diesen Modus nutzen kann. Ob da ein Compiler-Flag reichen wird?


[2] Auf dem Macbook Air von Apple scheint es ein Problem mit dem Kernel zu geben:

Chrome löst Kernel Panic aus

Ich frage mich jedoch, warum Google das Problem lösen soll/muss. Wenn ein Userland-Programm eine Kernelpanic triggern kann, dann ist das doch wohl eindeutig ein Bug im Kernel...

Wenn Google da nun drumherumprogrammiert, so bleibt doch der Bug im Kernel bestehen. Da ist also eher Apple gefragt das Problem zu finden und zu beheben.


[3] Der Artikel ist zwar nicht wirklich sehr erhellend, er hat jedoch ein paar nette Aspekte:

Programmiere dich zur Freiheit

Da ist natürlich durchaus etwas dran:

"Ich kann meinen Computer mit einem Terminal bedienen, ohne
grafische Benutzeroberfläche. Das ist ein starkes Gefühl. Damit
kann ich Produktvorgaben unterwandern oder sogar verändern"

Unterwandern ist vielleicht etwas übertrieben aber manchmal lassen sich alle Optionen nicht über die GUI abbilden. Gnome war da doch ein guter Vorreiter, darüber hatte sich Linus damals etwas echauffiert...


[4] Nachem Facebook die Zwangs-Facebook.com-E-Mailadressen eingeführt hatte und zudem auch noch zum Default gesetzt hat, haben sie auch gleich ein paar Adressbücher auf Smartphone angepasst:

Nutzer beklagen Mail-Chaos nach Facebook-Eingriff

Das ist schon etwas dreist. Und es geht noch besser:

Wenn die Kollegen von einer nicht bei Faceboook registrierten
Adresse aus mailen, taucht die Nachricht nicht im Posteingang,
sondern unter "Sonstiges" auf - dann gibt es auch keine
Benachrichtigung.

Es gibt aber ein ganz einfache und simple Erklärung dafür:

Es war nur ein Fehler im System

Und es geht noch besser:

Fehlernachrichten von Facebook über die Nichtzustellbarkeit sollen
zum Teil als Spam eingestuft worden sein und erreichten so nicht
den Absender.

Schon klar, da war keine Absicht dabei...


[5] Das ist doch einmal eine nette, schnelle Anwendung um einen Film in Zeitlupe zu konvertieren:

Use mencoder to make videos in slow motion

Das Beispielvideo am Ende ist auch recht nett...


[6] Der Verlust von 6,2 Milliarden Dollar dürfte auch bei M$ die Bilanz ordentlich verhageln:

Microsoft muss Milliarden abschreiben

Das ist doch ein erstaunlicher Verlust...

Ob sie das durch die Tablets wieder einspielen werden? Immerhin sind sie sich wohl doch nicht so sicher, dass sie etwas wirklich revolutionäres geschaffen haben. Oder warum holen sie sonst Bill Gates aus der Versenkung um Werbung dafür zu machen?

Bill Gates: Microsofts Tablet Surface ist wegweisend

Dazu passt dann wohl eher dieser Artikel:

Was bei Microsoft schiefgelaufen ist

Irgendwie sind sie etwas träge geworden. Wenn sie nicht so eine Marktdominanz bei PCs hätten, wären sie vermutlich schon längst pleite...

Und wenn man schon bei Fehlentwicklungen ist, dann passt dann das auch sehr gut dazu:

Abkehr vom Windows-CE-Kernel stand von Anfang an fest

Das erklärt dann wohl auch, warum ein Upgrade so schwierig ist...

Aber auf der anderen Seite klingt das doch nach einem Sargnagel für Nokia, die aktuellen Windoze-Smartphones können nicht auf die Version 8 gebracht werden.

Immerhin haben sich ein paar Ex-Nokia-Mitarbeiter zusammengetan um das alte Meego weiterzuentwickeln:

Ex-Nokia-Mitarbeiter kündigen Meego-Smartphones an

Das könnte etwas wie Nokia-light werden...

Ich hege aber Zweifel, dass es ein Erfolg wird. Da ist der Markt einfach zu dicht bevölkert und die vielen Patentprozesse zeigen deutlich, dass da Neulinge eigentlich keine Chance haben werden...


[7] M$ scheint auch ein paar Probleme mit Windoze 8 zu sehen. Anders kann ich mir nicht so recht erklären warum sie so dick in die Werbung investieren wollen:

Bericht: Halbe Milliarde US-Dollar für Windows-8-Werbung

Es wird noch besser:

Ersten Entwürfen der PR-Profis zufolge wolle der Redmonder Konzern
die "Emotionen" der Käufer ansprechen sowie "Menschen und deren
Bedürfnisse" in den Mittelpunkt stellen.

Also nichts mit den klassischen Tugenden wie neues Design, neue Feature, schneller, leichter zu bedienen, etc. Nein, es wird unterschwellig via Emotionen agiert...


[8] Mozilla will auch noch ein Firefox-OS fürSmartphones auf den Markt bringen:

Mozilla kündigt Firefox OS an

Man muss wohl abwarten was daraus wird und wo der Preis liegen wird. Wenn es deutlich günstiger ist als ein Android, dann könnte es punkten. Viele wollen vielleicht nur surfen und es gibt auch schon viele Spiele für den Browser.

Aber wenn ich das so lese, hege ich Zweifel:

So kommt es derzeit mit 120 MByte Speicher aus.

Äh, ein Firefox mit 120 MByte? Da müssten sie aber deutlich etwas abspecken oder meinen die nur den Platzbedarf für das Binary auf dem Flashspeicher?

Da eigentlich nur Webanwendungen damit möglich sind, müssen sie es wohl dann über den Preis regeln. Denn sonst greift doch jeder lieber zu einem Android, iPhone oder Windoze Phone.

Da es aber schon Android Smartphones von Huawei für rund 100 Euro gibt, dürfte es eng werden hier zu punkten: Android ist schon am Markt etabliert, Firefox-Smartphones sind es (noch) nicht...

Und man sollte natürlich WebOS, Meego, Tizen, etc. nicht ganz außer Acht lassen.


[9] Den Verdacht hege ich schon länger, wobei das eigentlich auch der Sinn und Zweck eines Smartphones ist. Dabei meine ich jetzt nicht das Zocken an sich:

Smartphone-Nutzung: Zocken wichtiger als Telefonieren

Die meiste Nutzung ist danach Surfen vor den Sozialen Netzwerken und Musikhören. Erst an vierter Stelle folgt das Zocken und an Platz 5 das telefonieren. Letzteres ist aber fast so wichtigt wie das Erstellen von E-Mails und SMS.

Mit anderen Worten: Das Telefonieren ist hier nur ein netter Nebenaspekt...


[10] Und da wir schon dabei sind, es wäre auch angesichts des Erfolges mit ihrem Touchpad wäre es schon seltsam, wenn sie diesen Markt nicht auch noch bedienen würden:

Kommt das Kindle-Smartphone?

Obendrein haben sie noch eine eigene Infrastruktur zum Vertreiben von Apps. Das könnte dann Apple weitere Marktanteile und vor allem Gewinn kosten. Denn Apple dürfte an seinem App-Shop sehr gut verdienen...


[11] Die FSF äußert sich zu Secure Boot:

Free Software Foundation recommendations for free operating system
distributions considering Secure Boot

Man muss hier mitunter ein wenig differenzieren, für manche Appliance ist Secure Boot durchaus eine Option, jedoch ist es für einen PC nicht gerade erwünschenswert, wenn diese per default aktiviert ist. Es greift doch in die Rechte des Eigentümers ein. Bei geschlossenen Systemen ist es durchaus etwas anderes und im Hochsicherheitsbereich ist es durchaus auch von Vorteil.

Hier kann man der FSF nur zustimmen:

We don't want a machine that only runs software approved by them --
our computers should always run only software approved by us.

Wenn dann eine Firma wie M$ mit Sicherheit argumentiert, dann ist es ein bisschen fraglich: Die Software aus Redmond ist für ihre Lücken bekannt. Folglich könnte man meinen, dass Secure Boot einem vor Schadsoftware bewahrt, aber die Frage ist gut:

Does Secure Boot enable us to keep Windows from booting on a machine?

Eine Frage die sich einem ohnehin aufdrängt: Welchen Wert hat denn Secure Boot wenn jeder für 99$ ein Zertifikat von M$ signiert bekommt mit dem man dann eigene Software installieren kann?


[12] Wolfgang ist auf ParaSail gestoßen, es klingt für einige Bereiche im Multiprozessorumfeld durchaus vielversprechend:

ParaSail: Less is more with multicore

Das sieht nach einem interessanten Ansatz aus viele Probleme bei der parallelen Abarbeitung zu umgehen und implizit zu erleichtern. arbeiten, das erleichtert dann vieles.

Der Nachteil ist aber, das man zwar implizit parallel programmiert, man muss es dennoch beachten um effektiv zu sein.

Und dann drängt sich einem die Frage auf: Was kann man denn alles effektiv massiv parallelisieren. Bei den meisten Serveranwendungen dürften das unabhängige Threads sein, d.h. die haben kaum eine Kopplung mit dem Rest des Programms, sie laufen weitestgehend unabhängig.

Auf der Clientseite ist es umgekehrt: Da laufen so viele Programme, dss man von einer Parallelisierung in der Regel nicht viel hat. Zwar wird dann eine Anwendung deutlich schneller, zu lasten jedoch von anderen. Das mag sich mit der Zahl der Cores verändern, der Trend geht ja in Richtung immer mehr Cores in einen Client zu packen. Aber ehrlich gesagt, glaube ich da nicht an große Effekte. Dafür werden dann mehr lustige, animierte Gimmicks im Hintergrund laufen...

Da bleiben dann die number cruncher oder wissenschaftliche Anwendungen die sehr leicht parallelisiert werden können. Nur sind sie das bereits fast alle schon. Hier laufen die Tasks einfach in verschiedenen Threads die am Ende wieder zusammenlaufen.

So gesehen, ist es bestimmt eine gute Sprache für die bessere Parallelisierung von Programmen, nur sehe ich da im Moment nicht wirklich einen großen Bedarf. Schließlich ist die Sprache relativ neu, es ist mit Bugs zu rechnen und man muss sie erlernen. Da hier auch andere Paradigmen zugrunde liegen, ist die Sprache nicht so einfach zu lernen wie die "handelsüblichen" Sprachen: Man muss doch ein wenig darauf getrimmt werden mehr an Parallelisierung zu denken und im Code verstärkt darauf zu achten.

Von daher vermute ich, dass es eher eine Sprache mit Nischendasein wird. In einigen dedizierten Umgebungen ist sie vermutlich sehr gut einsetzbar, ähnlich wie Ada, Erlang, Scala, etc.


[13] Will man ARP-Requests blocken, so geht das nicht mit iptables, dafür gibt es aber arptables, es ist Bestandteil von ebtables:

http://ebtables.sourceforge.net/

Wichtig dabei ist, dass man mit dem opcode auch wirklich nur die Requests ausblendet, ansonsten kann man schon einmal die komplette Neztwerkverbindung blockieren auch wenn man mittels arp -s die MAC-Adresse von Hand setzt.


[14] Es war mir ohnehin nicht sonderlich begreiflich, warum das verboten sein sollte. Nun hat der EuGH geurteilt:

Gebrauchte Software darf weiterverkauft werden

Es gibt aber eine Einschränkung:

Allerdings dürfe der Erstkäufer die Software nach dem Weiterverkauf
nicht in Kopie behalten.

Naja, alles andere würde man wohl auch eher als Raubkopie bezeichnen...

Bevor jetzt wieder jemand sagt, das hat mit Raub nichts zu tun:

Raubkopie

Substantiv, feminin - widerrechtliche Reproduktion eines Films,
eines Videos oder eines anderen urheberrechtlich geschützten Daten-
oder Tonträgers

Das ist die Definition aus dem Duden zu dem Wort und es hat in der Tat nichts mit Raub zu tun. Ein Zitronenfalter faltet schließlich auch keine Zitronen und ein Projektleiter...


[15] Gerade war auch so eine E-Mail bei mir eingetroffen:

Virenflut statt Geldregen

Das erstaunliche dabei ist, dass diese E-Mail die Spamfilter passieren konnte...


[16] ACTA ist nun endgültig ad acta gelegt:

EU-Parlament beerdigt ACTA http://heise.de/-1632071

Aber es ist wohl nur eine Frage der Zeit bis das Kind einen neuen Namen bekommt und alles wieder von vorne losgehen wird.


[17] Das nenne ich dann schon dreist:

Cisco nötigt Nutzer von Linksys-Routern in die Cloud

Es ist nicht nur, dass man dann den Router über die Cloud verwalten kann, man muss sich dafür auch einen Cloud-Account zulegen und ihn darüber verwalten. Das nenne ich schon dreist...

Sie haben den Protest aber wohl vernommen:

Cisco reagiert auf Kritik an Connect Cloud

Was mich nur wundert ist, dass sie soetwas still und heimlich eingführt hatten. Bei einer Firma wie Cisco hätte ich doch etwas mehr Gespür erwartet, zumal die meisten Kunden wohl eher gestandene Netzwerker sind und weniger DAU-Heimanwender. Die kämen vermutlich mit der Cloud auch nicht gut zurande...


[18] Dem einen oder anderen mag es aufgefallen sein, dass weder Google bei Android noch Ubuntu das Wort "Linux" verwenden. Laut SJVN ist die Antwort darauf recht einfach:

Why Google and Ubuntu don't say "Linux"

Die meisten nicht-Linux-Anwender sind schlichtweg FUD-Opfer und verbinden Linux mit der Pflicht die Kommandozeile zu verwenden, herumzufrickeln, unbenutzbare GUIs, etc. Das stimmt zwar alles schon lange nicht mehr, dennoch schreckt es viele ab. Also lässt man den Linux-Teil einfach unter den Tisch fallen.

Der Erfolg von Android ist aber nicht zu leugnen und es besagt umso deutlicher, dass die meiste Kritik an Linux eben nur FUD ist...


[19] Ob der Inneminister seine Inkompetenz eingesehen hat und daher auf diese Lösung kam:

Innenminister: Internetprovider sollen für Sicherheit der Netze sorgen

Sicherlich ist es nicht verkehrt die ISPs mit einzubeziehen. Aber die Frage die sich einem aufdrängt ist dann wohl machen? Eine Spam- oder Virenschleuder abzuklemmen ist vermutlich nicht schlecht. Doch wie sollen diese gefunden und vor allem nach welcher rechtlichen Grundlage werden sie dann gesperrt?

Der eine Punkt ist kritisch, verlangt er doch vom ISP, dass dieser die Verbindungen zu den Kunden kontrolliert. Ab wann darf er denn dann aktiv werden?

Und wenn er aktiv wird: Wie soll das aussehen? Einfach den Anschluss herunterfahren und wenn der Kunde beim Support anruft, wird ihm dann erst der Grund mitgeteilt? Oder wird er per Post darüber informiert wie er sich online(?!?) wieder freischalten kann? Hmm, oder wird er immer nur für 10-15 Minuten online gelassen, dann wird der Webtraffic auf eine Benachrichtigungsseite weitergeleitet und der Anwender wird wieder hinausgeschmissen?

Ich glaube, das ist dann doch keine gute Idee...


[20] Das sind die traurigen Momente im Leben eines Admins:

# uptime
12:40:28 up 1122 days, 1:31, 1 user, load average: 0.00, 0.00, 0.00
# reboot

Schnieff...


[21] Seine Argumente haben durchaus etwas, dabei geht es nicht um die Qualität der Geräte:

Why I still don't use Apple Products...

Die Bilder am Ende sind auch recht nett...


[22] Das kingt interessant, sollte der Codec dann auch noch wirklich frei sein:

Universal-Audiocodec Opus auf dem Weg zum Internet-Standard

Von der Bandbreite und der Latenz her, scheint der Codec ja sehr gut zu sein...


[23] Das klingt nach einer interessanten App für Android:

Neue App will Android sicherer machen

Das ist der interessante Teil:

Die auf ihrem Ansatz beruhende App »SRT AppGuard« stellt für jede
auf dem Smartphone installierte Anwendung fest, worauf diese
zugreift und zeigt dies dem Anwender an. Dieser kann nun jederzeit
der jeweiligen App die Rechte dafür entziehen oder neu gewähren.

Das zugehörige Problem ist auch beschrieben:

Will der Anwender eine heruntergeladene App installieren, erfährt
er mittels einer Liste, welche Zugriffsrechte auf Daten (Ort,
Kontakt, Fotos) und Funktionen (Internet, Ortung) diese fordert.
Nun hat er nur zwei Möglichkeiten: Entweder er akzeptiert alle
Bedingungen oder die App wird nicht installiert. Nach der
Installation können die Rechte nicht mehr rückgängig gemacht
werden. Problematisch ist, dass viele Entwickler generell alle
Rechte für ihre App anfordern, weil das Rechtekonzept von Android
missverständlich ist, sie aber den reibungslosen Betrieb ihrer
App sicherstellen wollen.

Und das beobachtet man in der Tat, scheinbar wollen fast alle Apps Zugriff auf alle Funktionen. Da fragt man sich mitunter: Weshalb?

Die App sollte eigentlich schon im Google Play Store zu finden sein, nur zeigt der Link auf eine angeblich ungültiges Ziel.


[24] Das ist natürlich auch ein Punkt warum Linux in Ungnade fallen kann:

I failed the Linux Community

Die Kurzfassung lautet:

I failed because I failed to appreciate that normal users do not
care what is to blame for the internet going slowly.

Wenn man auf dem Land wohnt und die Internetanbindung daher mehr als bescheiden ist, dann muss das schlichtweg am Linux liegen. Ist doch logisch...


[25] Ob der LHC nun wirklich das Higgs-Boson gefunden hat, ist noch nicht gesichert, aber es könnte das langgesuchte Teilchen sein. Was auch immer sie entdeckt haben, Linux war involviert:

Tux and the God Particle


[26] Es ist kaum zu glauben, aber Debian ist bislang nicht auf der Liste der freien Distributionen von der FSF:

Debian will als freie Distribution anerkannt werden

Der Grund dafür liegt in der nicht-freien Firmware. Die ist aber seit Debian Squeeze (also seit fast 1,5 Jahren) in non-free-Zweig...

Ob die Aufnahme in die Liste aber irgendeinen Vorteil hat, ist wohl wieder eine andere Frage...


[27] Das kann lustig werden:

E-Book-Steuervorteil: EU-Verfahren gegen Frankreich und Luxemburg

Vielleicht kommt dabei dann einmal heraus, warum ein gedrucktes Buch einem anderen Mehrwertsteuersatz unterliegen darf als ein E-Book...

Die Antwort daruf müsste doch eigentlich lauten, dass die anderen Staaten E-Books ebenfalls steuermäßig wie Bücher stellen müssten. Aber die haben Angst davor, dass dann Software auch darunter fallen könnte. Das wäre dann schon ein herber Verlust für die Finanzämter...


[28] Der Mann kennt sich in dem Bereich aus und man kann ihm da durchaus Recht geben:

Experte: Debatte über Urheberrecht auf kläglichem Niveau

Nur Frage ich mich gerade, ob "klägliches Niveau" bei einem Juristen etwas anderes bedeutet als man gemeinhin glaubt... ;-)


[29] Sollte sich bei den Amis einmal endlich durchsetzen, dass nicht alle Patente auch wirklich patentfähig sind? Es dient doch in erste Linie um Investitionen zu sichern. Aber derzeit werden sie schlichtweg dazu missbraucht um Konkurrenten juristisch zu schlagen:

US-Richter nimmt Patentverfahren auseinander

Vielleicht bewegt sich da ja mal etwas...


[30] Nach DigiKam soll nun auch Shotwell, der Bilderbetrachter von Gnome, eine Gesichtserkennung bekommen:

Shotwell To Add Face Detection


[31] Auch wenn es nicht das aus bedeuten mag, so ist es doch ein wenig ermunternder Schritt für die Nutzer:

Mozilla will Thunderbird nicht mehr weiterentwickeln

Andererseits klingt die Begründung auch ein wenig einleuchtend:

"Die meisten Thunderbird-Nutzer scheinen mit den Basis-E-Mail-
Funktionen zufrieden zu sein. Parallel dazu sind webbasierte
Formen der Kommunikation als Alternative zu Desktoplösungen
immer populärer geworden"


[32] Hier sind ein paar nette Tools für Webentwickler:

Essential Open Source Tools for Web Developers

Falls jemand noch was passendes in dem Bereich sucht...


[33] Das glaubt man kaum auf was für Ideen manche kommen:

Creating Encrypted FTP Backups With duplicity And duply On Debian Squeeze

Das gute daran ist ja, dass es verschlüsselt ist. Das schlechte daran ist, dass es per ftp(!) erfolgt. Es ist ja nicht so, dass da die Daten unverschlüsselt übermittelt werden, nein, es sind auch Benutzername und Passwort!

Nun, im LAN wäre es egal, aber da stehen einem auch deutlich bessere Möglichkeiten zur Verfügung als FTP. Und wenn es in einer Cloud ist, dann sollte man sich einmal fragen wie wichtig einem die Integrität des Backups ist...

Mit sftp könnte man sogar die alten FTP-Kommandos weiterverwenden, es wäre verschlüsselt und man würde nur eine Verbindung benötigen...


[34] Die Krönung kommt dann zum Schluss der Woche, das ist so eine Posse, das muss man sich einmal gönnen...

Ursprünglich sollte das Gesetz so lauten, dass jeder Bürger der Weitergabe seiner Daten zustimmen sollte. Das wurde dann aber auf der Zielgeraden geändert, nun muss man nicht nur widersprechn, es muss auch obendrei spezifisch sein. Also eine pauschale Absage greift nicht.

Noch besser ist dieser Passus:

Dies gilt nicht, wenn die Daten ausschließlich zur Bestätigung oder
Berichtigung bereits vorhandener Daten verwendet werden.

D.h. man hat gar kein Widerspruchsrecht wenn jemand danach fragt ob man in dieser oder jeder Straße wohnt: Das Amt wird die Antwort so formulieren, dass man die richtige Adresse erhält, auch wenn vorher nur einfach geraten wurde!

Es war daher wohl kaum ein Zufall, dass die Abstimmung darüber just zum Startpfiff der Halbfinalbegegnung Deutschland-Italien stattfand:

Bundestag verkauft Bürgerrechte in nur 57 Sekunden

Das war die Abstimmung darüber, ob die Meldeämter die Bürgerdaten an Adresshändler verkauft werden dürfen.

Es hat auch massive Kritik im Anschluss gegeben:

Scharfe Kritik am neuen Melderecht

Allerdings war das Gesetz schon beschlossen. Ich fürchte, sie werden daran auch keine Korrekturen mehr vornehmen. Jetzt kann man noch auf den Bundesrat hoffen, der könnte es noch verhindern:

Vater Staat als Adresshändler

Da steht zumindest:

SPD und Grüne wollen das Gesetz nun im Bundesrat zu Fall bringen.

Naja, man könnte zu Not noch auf das Bundesverfassungsgericht hoffen, schließlich sind hier doch eindeutig Bürgerrechte durch den Staat bedroht. Doch bis die zu einer Entscheidung gelangt sind, dürften die meisten Daten schon verkauft sein...

Warum die Opposition das Gesetz so passieren ließ, ist auch eine gute Frage. Das mit der Pairing-Vereinbarung zu begründen, ist etwas gewagt, schließlich waren nur knapp 30 Personen bei der Abstimmung zugegen.

Bei der Pairing-Vereinbarung geht es aber um das hier:

Die Vereinbarung sieht vor, dass für jeden kranken, beruflich oder
dringend verhinderten Abgeordneten der Regierungsseite ein
Politiker der Opposition der Abstimmung ebenfalls fernbleibt.

Zählt das schauen eines Fußballhalbfinales zu "dringend verhinderte Abgeordnete"? Es geht ja auch noch besser, laut

Widerstand gegen neues Meldegesetz wird heftiger

lief die Abstimmung etwas anders ab als üblich:

Zu später Stunde am Abend des vorletzten Sitzungstages vor der
Sommerpause verzichteten die nur noch spärlich anwesenden
Abgeordneten auf die sonst bei derlei Gesetzesvorhaben übliche
abschließende Aussprache und gaben die vorgesehenen Redebeiträge zu
Protokoll.

Also keine Aussprache, einfach abstimmen und zum Fernseher laufen... Vermutlich hat auch keiner der Abstimmenden den Gesetzestext vorher gelesen...

Spaßig ist auch die Aussage von Sigmar Gabriel:

Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hatte das Gesetz Ende
vergangener Woche als "gefährlichen Unsinn" bezeichnet. Er wolle
nicht, dass seine Heimatstadt seine Adresse an Werbefirmen oder
professionelle Datensammler verkaufen kann, führte er seine
Einwände auf Facebook aus.

Äh, noch einmal zum Mitdenken: Er möchte nicht, dass eine Behörde seine Daten verkauft weil sie dann in direkter Konkurrenz zu Facebook stehen? Und natürlich zeigen die Proteste Wirkung:

Bundesregierung distanziert sich von Meldegesetz

und

Ministerin Aigner rückt von Meldegesetz ab

Host Seehofer kündigt auch schon an, das Gesetz im Bundesrat zu kippen. Aber es geht noch besser, wenn man sich fragt, warum sie das Gesetz den geändert haben. Da kommt auch schon prompt die GEZ ins Spiel:

Neues Melderecht ein Anliegen der GEZ

Sehr gut finde ich dann das:

Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) sagte der
Frankfurter Rundschau: "Nach dem Beschluss des Bundestags sehe
ich hier noch Diskussionsbedarf."

Was hat die Frau denn dann vorher getan? Geschlafen?

Aber kehren wir zur GEZ zurück, so abwegig klingt das nicht:

Laut Lawblog ist das Gesetz, welches das Meldewesen bundesweit
vereinheitlicht, auch auf Betreiben der GEZ zustande gekommen, weil
die Rundfunkgebühren bald nach Haushalten und nicht mehr nach
Personen berechnet werden.

Daher braucht man nun auch wieder eine Vermieterbestätigung damit man auch wirklich weiß, wer da wohnt?

Aber irgendwie kann das nicht so recht passen:

GEZ bekommt bereits die Daten der Einwohnermeldeämter

Wer wollte denn dann das Gesetz unbedingt geändert haben? Bei der FTP findet man dann den Hinweis:

Bundesregierung beerdigt verschärftes Meldegesetz

Jetzt ratet einmal, wer so auf die Verschärfung gedrängt hat...

Bingo:

Wie aus Koalitionskreisen zu erfahren war, ist die umstrittene
Verschärfung des Meldegesetzes "auf ausdrücklichen Wunsch der CSU
zustande gekommen".

Warte mal Ilse Aigner und Horst Seehofer, die sich gerade wegen des Gesetzes so echauffieren, gehören noch einmal welcher Partei an? Aber ja, es gibt noch aufrechte Kämpfer bei der CSU: Unser allseits beliebter Innenminister Friedrich:

Wer sich "inhaltlich" mit dem neuen Gesetz auseinandersetze und
dieses mit den Meldegesetzen der Länder vergleiche, der werde
feststellen, dass der Datenschutz gegenüber der jetzigen Rechtslage
verbessert werde.

Ah, endlich einer, der zu dem Gesetz steht, oder?

Aber nein:

Plötzlich sind alle Datenschützer

Da sagt er nun:

"Ich gehe davon aus, dass es noch Änderungen geben wird im
Bundesrat"

Fazit: Wir haben ein Gesetz, dass kein Bürger und offensichtlich auch kein Politiker haben wollte. Wie konnte es dann die Hürde schaffen und zum Gesetz erklärt werden? Der Bundesrat kann immerhin noch Einwände äußern.

Das ist nicht nur eine Posse, es ist ein richtiges Trauerspiel und ein Armutszeugnis für die Politik!


Vor 5 Jahren


[35] Damals kletterte der Spamanteil auf 90%:

Spam reports rising

Irgendwie scheint der Spamanteil aber seitdem deutlich zurückgegangen zu sein, man hört kaum noch jemanden wegen Spam stöhnen.


[36] Das iPhone war frisch auf den Markt und es hat keine 72 Stunden gedauert:

iPhone hackers disclose vulns and hunt for clues


[37] Kaum zu glauben, das ist schon 5 Jahre her:

SAP hat bei Oracle gewildert

Wenn ich mich recht entsinne, dann steht das endgültige Urteil noch immer nicht fest...


[38] Der Hackerparagraf wurde beschlossen:

Neuer deutscher Hacker-Paragraph kriminalisiert Informatiker

Und es wurde einfach abgenickt...


[39] Die Inder wurden schon damals zu teuer:

High cost of Indian jobs prompts shift in outsourcing trend


[40] Bei dem Stromverbrauch aktueller Smartphones wäre das soch wieder eine gute Idee:

Handy per Wind aufladen


[41] Hier gab es ein nettes Beispiel wie man mit einem Kernelmodul ein Device anlegen und damit arbeiten kann:

/dev/hello_world: A Simple Introduction to Device Drivers under Linux


Erstellt von Dirk.