Dirks Wochenrückblick: KW06 - 2012


[1] Es geht mal wieder mit Facebook los. Hierbei geht es weniger um den Betrieb der Plattform als viel mehr um die Risiken beim Börsengang:

Die Geheimnisse von Facebook

Da muss man sich schon die Frage stellen, ob Facebook wirklich 100 Milliarden Dollar Wert ist. Die Analysten werden solche Fakten aber wohlweislich ignorieren und dennoch einen Hype um die Aktie verusachen.


[2] Es ist nicht nur so, dass Facebook gelöschte Bilder dennoch auf den Servern liegen hatte, sie waren auch weiterhin über den direkten Link zu erreichen:

Gelöschte Bilder auf Facebook jahrelang online

Wobei drei Jahre wohl nicht so recht in den Zeitraum passen:

Facebook räumte ein, dass das Speichersystem für hochgeladene
Inhalte "nicht immer Bilder [...] innerhalb vertretbarer Zeit
gelöscht hat, obwohl diese unverzüglich von der Seite entfernt
wurden."


[3] Oliver ist auf Supernetting gestoßen und fragt, ob das jemand nutzt:

http://de.wikipedia.org/wiki/Supernetting

Dabei handelt es sich nur um das alte Verfahren netze auch jenseits der ursprünglichen Class-Definition zusammenzufassen. Die ursprüngliche ID dieser Klassen bstand darin, dass dadurch Router leichter arbeiten konnten. Die Einteilung war aber viel zu grob, so dass man früh zum Classless Inter-Domain Routing - CIDR - gegriffen hat, d.h. es wird einfach nur noch angegeben, wieviele Bits für das Netz relevant sind.

So kann aus zwei Class-C Netzen, die haben jeweils 24-Bit Netzanteil, also /24er Netze, ein /23-Netz erstellt werden. Das reduziert die Zahl die Zahl der Router-Einträge. Relevant sind derzeit aber vor allem der Teil mit größeren Netzmasken, also /25 bis /30.


[4] Google reagiert auf die SSL-GAUs der letzten Zeit:

Google will Online-Zertifikats-Check abschaffen

Auf den ersten Blick sieht das so aus, als ob Schnelligkeit wichtiger ist als die Sicherheit. Auf der anderen Seite ist es aber durchaus sinnvoll. So reagieren sie eigentlich effektiver auf Probleme mit Zertifikaten als über dieses windige Verfahren der OCSP. Ist der Server nicht erreichbar, so wird das ignoriert und das Zertifikat wird automatisch als gültig angesehen. Auch die Abfrage erfolgt nicht via SSL, was sehr seltsam erscheint.

Von daher legen sie den Finger jetzt deutlicher in die SSL-Wunde.

Man sollte auch nicht vergessen, dass die Zertifikate natürlich weiterhin geprüft werden, es wird nur nicht permanent nachgesehen ob das Zertifikat widerrufen worden ist. Stattdessen gibt es eine Liste der zurückgerufenden Zertifikate die Google per Update auf den Systemen aktualisiert.


[5] Die Diskussion um den fragwürdigen Artikel von Heveling hat einen Kommentar des Innenministers bewirkt:

Friedrich wirft Netzgemeinde Wildwest-Methoden vor

Dieser Mann scheint es einfach nicht begreifen zu wollen und offenbar denkt er nicht vorher nach:

"Herr Heveling hatte eine andere Meinung und die Internetaktivisten
legen seine Homepage lahm. Das verstehe ich nicht unter Demokratie"

Wenn einer die Webseite umgestaltet, so ist das sicherlich nicht in Ordnung, wenn auch in diesem Fall durchaus lustig. Dennoch kann man deswegen doch nicht alle Internetuser über den gleichen Kamm scheren. Das ist doch nun wirklich peinlich.

BTW: Die Seite ist nicht gehackt worden, er hatte dem vernehmen nach nur ein deppertes Passwort verwendet. Das ähnelte wohl bis aufs letzte Bit seinem Vornamen, das besagen zumindest einige Gerüchte...


[6] Das war die ACTA-Woche, nach Polen haben auch die Tschechen und die Slowaken die Ratifizierung von ACTA ausgesetzt:

Auch Tschechien setzt ACTA-Ratifizierung aus

Tschechien und Slowakei ratifizieren Acta vorerst nicht

Interessant ist dabei diese Aussage:

Erst mal sollen Experten prüfen, welche Auswirkungen das für die
Bürger hätte.

Da drängt sich einem die Frage auf, was haben die sich bei den Verhandlungen gedacht? Wir reden nur mit den Urheberrechtsverwertern und tun denen mal einen gefallen indem wir es durchdrücken?

Lettland hat auch noch nachgezogen:

Lettland setzt ACTA-Ratifizierung vorerst aus

Unumstritten ist ACTA auch hierzulande nicht, vieles, was von ACTA gefordert wird, ist schon Bestandteil der deutschen Rechtsprechung:

Ist die ACTA-Hysterie berechtigt?

Es wurde auch zu einer Protestveranstaltung in zahlreichen deutschen Städten am letzten Samstag aufgerufen:

Bundesweite Demonstrationen gegen ACTA

Piratenpartei ruft zu Protesten in 50 deutschen Städten auf

Wobei sich der Fokus leicht verschoben hatte:

"Das Abkommen hält an Vorstellungen eines nicht mehr zeitgemäßen
Urheberrechts fest und versucht einseitig, die Interessen der
Verwertungsindustrie mit allen Mitteln gegen Privatpersonen durchzu-
setzen, statt an einvernehmlichen Lösungen und Geschäftsmodellen zu
arbeiten. Weder die Urheber selbst noch die Konsumenten wurden überhaupt
als Verhandlungspartner einbezogen", erklärte Parteichef Sebastian Nerz.

In diesem Punkt hat er durchaus Recht. Allerdings haben die Piraten bis jetzt auch noch keinen wirklichen Vorschlag unterbreitet, wie es denn anders geregelt werden könnte/sollte. Da sind sie über wage Aussagen wie einer Kulturflatrate nicht hinausgekommen.

Dennoch ist die Kritik an ACTA gerechtfertigt, der Dialog hierzu, sofern man es so nennen kann, war doch sehr einseitig...

Die ACTA ist übrigens mittlerweile im Internet zu finden:

http://register.consilium.europa.eu/pdf/de/11/st12/st12196.de11.pdf

Kurz vor der Demonstration hat dann die Justizministerin bekannt gegeben, dass Deutschland ACTA vorerst nicht unterzeichnen wird, sie sieht hier noch Klärungsbedarf durch die EU:

Deutschland unterzeichnet ACTA vorerst nicht

Die Proteste fanden, korrektwerseise, dennoch statt:

Zehntausende demonstrieren gegen Copyright-Pakt

Die Antwort der EU war irgendwie vorhersehbar:

Europäische Kommission zeigt sich von ACTA-Protesten unbeeindruckt

Das nennt man dann Bürgernähe, oder? Aber ja doch:

...als Aktionen der Netzgemeinde bewertet, die durch mangelhafte
Informationen entstanden seien.

Wenn das alle falsch verstanden haben, dann scheint es wohl nicht so klar formuliert gewesen zu sein?


[7] Das passt ein wenig zu ACTA, wenn auch der Titel nciht so recht stimmt:

Die Feinde der "Contentmafia" sind Heuchler

Eigentlich geht es in dem Artikel um das Urheberrecht und das dieses nicht abgeschafft werden darf. Da hat der Autor auch vollkommen Recht, das Urheberrecht an sich ist sinnvoll, vielleicht sollte man aber auch einmal darüber nachdenken, ob es nicht reformbedürftig ist. Das ist aber unabhängig vom Internet.

Nur wird doch in der Regel mit "Contentmafia" nicht der Urheber gemeint, es sind doch vielmehr die Verwertungsgesellschaften die das Urheberrecht hernehmen um selber Profite zu erzielen die sie dem Urheber auf Grund von Knebelverträgen vorenthalten. Darauf geht der Artikel gar nicht ein oder vielmehr nur am Rande:

Viele alte Verwerter aus der Unterhaltungsbranche bezahlen die
meisten Urheber schlecht und wenige sehr gut. Dieses Verhalten
gilt bei Kritikern der "Contentmafia" als Ausbeutung.

Daraus folgert der Autor:

Böse alte gegen gute neue Verwerter: In diesem Feindbild kommt die
Freiheit der Urheber überhaupt nicht vor.

Ja, das stimmt, mit den Urhebern an sich dürften die meisten auch kein Problem haben. Es ist wohl eher so, dass die meisten da eine Schieflage sehen: Entlohnung des Urhebers, Kosten für Herstellung und Vertrieb im Vergleich zum Preis auf dem Markt.

Dabei gäbe es eine recht einfache Lösung: Die Produkte nicht kaufen! Wenn der Umsatz einbricht, werden sich auch die Preise bewegen. Dem ist aber nicht so, viele sind bereit den hohen Preis zu zahlen.

Von daher passt der Titel eigentlich nicht, wenn auch der Inhalt des Artikels durchaus sinnvoll ist.


[8] Das mit zunehmender Zahl der Breitbandanschlüsse viele auf die Idee kommen Filme online zu sehen als in die Videothek zu gehen/fahren, dürfte doch wenig überraschen:

Legale Filmdownloads steigen, Videotheken leiden

Ein bisschen bizarr ist aber diese Deutung:

Der gleichzeitige Umsatzrückgang in stationären Videotheken ist laut
Filmindustrie aber die Schuld der illegalen Angebote im Internet.

Ist ja klar, oder? Da es neben kommerziellen, legalen Angeboten auch noch die kostenlosen, illegalen Filme gibt, blüht der Handel im Internet und die Videotheken leiden unter Umsatzrückgang. Also auf so eine Argumentationskette muss man erst einmal kommen!


[9] Wolfgang bat mich um meine Meinung zu dem Blogeintrag von Sascha Lobo:

Die kommende Virtualisierung

Ich bin mir nicht sicher ob es nur eine Antipathie von mir ist oder ob das wirklich so ein Döspaddel ist. Zumindest hatte ich immer den Eindruck wenn ich Artikel von ihm angelesen habe. Von daher dürfte es schwer fallen, das neutral zu bewerten.

Ich meine, was sind das für Aussagen?

Der durch die digitale Vernetzung beschleunigte Großtrend ist die
Virtualisierung.

Was ist denn ein Großtrend? Nur weil alle wieder einem Hype hinterhecheln, ist es zwar ein Trend aber noch langer kein großer. Die einen wollen virtualisieren, die andere nehmen die Cloud. Das ist noch einmal eine Stufe weiter. Früher gab es dann noch so Buzzwörter wie SOA, war das auch ein Großtrend? Wohl eher nicht, dass die Cloud ein großer Trend ist, muss auch noch bewiesen werden. Derzeit wird ein großer Hype darum gemacht, der klingt aber schon wieder ab. Meistens war die Cloud auch nur ein großer Onlinespeicher.

Oder diese Frage:

Wenn Facebook alle Daten löscht - wie viele Freunde habe ich dann noch?

Die Antwort ist so einfach: Genausoviele wie vorher, warum sollten die verschwinden? Oder haben die gar nie existiert und waren nur ein paar Facebook-Bots?

Gänzlich dreht er dann hier ab:

Nichts ist noch weniger greifbar als digitale Daten in der Cloud,
nichts ist weiter entfernt und damit weniger physisch als die
fließenden Magnetladungen, von denen sich nicht einmal sicher sagen
lässt, auf welchem Kontinent sie sich befinden.

Was ist denn das für ein dummes Geschwafel? Was sind denn fließende Magnetladungen? Hat er zwischen den Kontinenten das gefunden, was Generationen von Physikern seit Jahrhunderten suchen: Den mangnetischen Monopol? Es gibt elektrische Ladungen, die können sogar fließen. Aber Magnetladungen?

Und warum sind Daten in der Cloud weniger physisch? Seit wann kann man Daten greifen? "Ich hätte da gerne mal ein Kilogramm sortierte Bytes und noch ein paar Bits für die Kinder."

Die Krönung sind dann solche Sprüche:

Dabei wird deutlich, dass die zunehmende Virtualisierung durch
Technologie auch eine Frage des gefühlten Kontrollverlustes ist.
Gefühlt, weil etwa Daten auf einer heruntergefallenen Festplatte
für die allermeisten Leute ebenso weit entfernt sind wie auf einem
defekten Server in Kalifornien;

Sollte es wirklich egal sein ob eine Festplatte defekt ist oder ob die Daten in einer Cloud verschwunden sind? Kann man das so denn überhaupt vergleichen? Geleakte Daten sind bei einer defekten Harddisk nicht zu erwarten, von daher finde ich, dass der Vergleich mehr als hinkt.

Dann wird es abstrakt: Jetzt wird Zeit und Geld auch noch zu einer Virtualität verklärt. Dabei ist die Zeit doch durchaus real, man könnte sich natürlich über die Einteilung Gedanken machen. Aber ist Zeit deswegen virtuell, weil man sie nicht in der Hand halten kann? Das gilt für fast alle Maßeinheiten, halte doch einmal einen Meter fest. Sind dann Entfernungen, Gewichte, Farben, etc. auch alles virtuelle Dinge? Beim Geld gab es früher in den USA in Fort Knox den Gegenwert in Gold, das war durchaus real. Mittlerweile kann man es durchaus zum Großteil als virtuell betrachten: Es ist mehr Geld im Umlauf als gedruckt wurde.

Daraus jetzt zu folgern, man müsse keine Angst vor virtuellen Dingen haben, da das Geld doch auch zum Großteil virtuell ist, scheint mir dann doch etwas gewagt. Denn hat das Beispiel Geld nicht gerade gezeigt wohin soetwas führen kann? Da fällt mir spontan Immobilienkrise, Bankenkrise, Finanzkrise ein. Und da soll man dann keine Angst davor haben?

Für mich klingt der ganze Artikel so als ob er da etwas des Geldes wegen schreiben musste. Aber wie schon eingangs erwähnt, ich halte nicht viel von diesem Herrn. Mag sein, dass ich das ganze dann eher kritischer als neutral betrachte und darauf so manches mehr auf die virtuelle Goldwaage lege. Aber bislang bin ich bei seinen Artikeln auch so gut wie nie über die ersten Zeilen hinausgekommen...


[10] Das könnte im allgemeinen Patentkrieg einen herben Rückschlag für M$ bedeuten:

Bericht: Barnes & Noble hat im Patentstreit mit Microsoft gute Karten

Das könnte zahlreiche derzeitige Patentzahlungen an M$ für hinfällig erklären...


[11] Da wir schon beim Patentkrieg sind: Apple reagiert, seit die Konkurrenz mit Patentklagen zurückschlägt etwas seltsam:

Patentstreit: Apple fordert faire Regeln

Das erinnert dann an Goethes Zauberlehrling:

Ach, da kommt der Meister!
Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister
werd ich nun nicht los.

Hilfe für Apple kommt derweil von M$ und Cisco:

Patentkrieg: Microsoft und Cisco unterstützen Apples Forderungen

Da steht dann soetwas:

Microsoft versprach am Donnerstag, andere Unternehmen nicht
aufgrund eigener Patente zu verklagen, die für technische
Standards unverzichtbar sind (FRAND-Patente).

Heißt das nun, dass das FAT-Patent für die Namenserweiterung hinfällig ist und die Lizenzgebühren für den Einsatz von Android wegfallen? Ah, da ist der Haken: Ist das nun wirklich standardrelevant? Wer definiert denn das?

Da steht es dann auch:

Die BBC zitiert einen Patentanwalt mit der Aussage, dass "einige
Unternehmen" standardrelevante Patente als Gegengewicht zu nicht
standardrelevanten Patenten ihrer Konkurrenten benötigten.

Warum erinnert das an zweierlei Maß? So selbstlos ist Apple also gar nicht:

Mit den von Apple vorgeschlagenen Regeln würden sie eine wichtige
Waffe verlieren.

Mit "sie" sind Samsung und Motorola gemeint...

Und Apple hat da noch eine Idee:

Apple will deutschen Patentstreit mit Motorola in den USA gewinnen

Wenn man sich dann ansieht, was da alles so als Patente ins Feld geführt wird, dann muss man sich schon fragen, ob das der Sinn von Patente war:

+ Eingabe von Suchanfragen
+ Slide-to-Unlock-Geste zur Entsperrung
+ Vervollständigung von Wörtern beim Tippen auf Touch-Screens
+ "Data-Tapping": Beim Data-Tapping erkennt die Software zum Beispiel
eine E-Mail-Adresse oder eine Telefonnummer in einem Text und öffnet
eine Mail respektive einen Telefonanruf, wenn der Anwender die Passage
antippt.

Das klingt doch alles nach trivialen Patenten, die hätten doch als solches niemals erteilt werden dürfen...


[12] Zu den Patentgeschichten passt auch noch gut dieser Troll:

US-Biologe will Gebühren fürs interaktive Web

Da behauptet jemand, dass er das Patent auf das WWW habe. Das stimmt so zwar nicht ganz, denn zum einen stammt das Patent aus dem Jahr '94, wobei Tim Berners-Lee bereits 1990 das WWW vorstellt und zum anderen geht es um das "interaktive Internet". Letzteres beinhaltet das Starten von Applets um Inhalte anzuzeigen.

Man könnte auch sagen, das ist ein herrlicher Troll.

Allerdings hatte er damals mit seiner Firma Eola erfolgreich gegen M$ und den IE geklagt. Das ist allerdings anschließend wieder kassiert worden:

US-Patentbehörde hebt Eolas-Patent vorläufig auf

Damals ging es um Active-X-Controls. Sie haben zwar nicht direkt gewonnen aber M$ hatte reagiert:

Microsoft passt Internet Explorer wegen Patent-Streit mit Eolas an

Man sollten diesen Troll also durchaus ernst nehmen. Ich persönlich glaube nicht, dass er damit durchkommen wird, aber es zeigt einmal mehr wie krank das Patentsystem in diesem Bereich ist.

Man könnte auch fragen: Warum kommen sie erst 2012 auf die Idee ein Patent von 1994 durchsetzen zu wollen? Vielleicht wollten sie so lange warten bis keiner sich mehr erinnern kann, wann denn eigentlich das <embed>-Tag eingeführt worden ist?

Das Patent klingt dabei wirklich so, als ob es hier greifen würde:

http://www.google.com/patents?id=kKAZAAAAEBAJ

Es ist aber auch schon deppert, wenn man nur Ideen vage formuliert patentieren lassen kann.


[13] Es ist kaum zu glauben, aber es ist wahr: Bislang gab es für Android keine Chrome obwohl beides aus dem Hause Google stammt:

Google veröffentlicht Chrome für Android

Das hat sich nun, zumindest für Android 4.0, geändert.


[14] Da wir schon bei Browsern auf Smartphones und Tablets sind:

Wird Webkit zum neuen IE6?

Die vielen Smartphones und Tablets setzen in der Regel auf Webkit, das birgt die Gefahr, dass viele Webentwickler auch nur für die entwickeln, also weniger auf den Standard achten als darauf, ob Webkit es korrekt anzeigt. Zudem verwendet Webkit eigene Erweiterungen, die laufen dann oft auch nur dort.

Oder wie es Daniel Glazman formuliert:

Da aber nun Webkit den Markt dominiert, begnügen sich viele
Webdesigner damit, ihre Websites auf Webkit anzupassen und
verwenden ausschließlich das -webkit-Präfix. Die Folge: Selbst
wenn die Webseiten an andere Browser ausgeliefert werden, können
diese sie nicht korrekt darstellen.

Demzufolge fordert er auch:

Die beiden großen Webkit-Anbieter Apple und Google fordert Glazman
auf, die von ihnen unterstützten CSS-Erweiterungen frühzeitig der
CSS-Arbeitsgruppe zur Standardisierung vorzulegen.


[15] Da wir schon bei Apple sind:

Landgericht Düsseldorf: Kein Verbot für Samsungs Galaxy Tab 10.1N

Da heißt es nun:

Durch die Änderungen der Koreaner bestehe keine Verwechslungsgefahr
mehr, das Modell 10.1N sei eine eigenständige Weiterentwicklung.

Donnerwetter...


[16] Man sollte es sich sehr gut überlegen bevor man eine Klage gegen Heise einreicht. Im Fall Megaupload ist es noch peinlicher, der Chef stammt aus der IT und aus Deutschland, er hätte wissen müssen, dass man da sehr gut Karten braucht:

Heise darf wieder uneingeschränkt über Megaupload berichten

Heise wird da nie schnell beigeben, insbesondere wenn sich das Ergebnis auch noch gut vermarkten lässt...


[17] Das klingt nach einem interessanten Tool:

Block I/O Layer-Tracing mit blktrace

Leider ist die Dokumentation recht bescheiden, ich denke aud dem Tool könnte man mehr herausholen. Immerhin scheint es damit möglich zu sein, Prozesse zu identifizieren die eine hohe I/O-Last verursachen. Da war man bislang auf gutes raten in Verbindung mit iostat angewiesen.


[18] Die Karawane zieht weiter:

Nokia verlagert Smartphone-Produktion nach Asien

4000 Stellen, das wird nicht wirklich weh tun, noch haben sie über 130.000 Mitaberiter. Aber wollten die nicht die Entwicklung ins Silicon-Valley verlegen? Ok, wenn sie noch weiter nach Osten gehen, werden sie da auch noch ankommen...

Das nenne ich jetzt abgebrüht:

Die Kostenersparnisse durch die günstigere Produktion in Asien
stünden dabei nicht im Vordergrund, sagte ein Sprecher.

Habe ich da etwas verpasst? Vermutlich sind die schlechte Bezahlung und die schlechten Arbeitsbedinungen dort nur ein ungewollter Kollateralschaden...

Wenn da alles so super ist, dann sollte doch der Vorstand auch gleich mit nach Asien ziehen...

Bislang hatte Nokia eigentlich noch ein gutes Image, auch wenn sie diverse Trends verschlafen hatten. Nun sind sie dabei das zu ändern...


[19] Hinzu kommt noch die Entscheidung auf Windoze Phone zu setzen. Diese ist angeblich unumkehrbar. Wobei ich es schon seltsam finde, dass so ein großer Konzern keinen Alternativplan haben sollte:

Es gibt keinen Plan B

Obwohl sie einen Plan B haben:

"Der Plan B ist, dass Plan A gelingen muss"

Ob die Aktionäre auch so optimistisch sein werden? Die Mitarbeiter wird es jedenfalls nicht motivieren, wenn sie hier Arbeitsplätze ab- und in Asien aufbauen.

Richtig weh muss dann soetwas tun, es war ja schon mehrfach vermutet worden:

Analysten gehen davon aus, dass sich Nokias einziges Meego-Smartphone
N9 mit 1,4 Millionen Einheiten besser verkauft hat als die Lumia-Geräte.

Wenn man dann noch bedenkt, dass M$ jedes Smartphone mit 180 Euro subventioniert...


[20] Und nun wissen wir auch wohin die Reise mit Windoze 8 gehen soll:

Microsoft trommelt fürs Tablet-Windows

Das scheint ein Firmenprinzip in Redmond zu sein: Wir verschlafen einfach alle Trends und holen das Feld dann von hinten mit viel Geld und zweifelhaften Methoden wieder ein? Nur fürchte ich, dass sie sich hier etwas vertan haben: Hier haben sie keine Dominanz wie auf dem PC...

Aber immherhin, sie scheinen es für ARM zu entwickeln, das ist immerhin etwas neues...


[21] Da wir schon beim neuen Windoze sind: Es gibt da ein paar neue Features, die es unter Linux schon länger gibt:

Eight features Windows 8 'borrowed' from Linux

Was mich wundert ist Punkt 2 - ISO mounting: Ging das bislang unter Windoze wirklich nicht? Ich kann es kaum glauben aber mir wurde versichert, dass dem so sei.


[22] Warum beschleicht mich hier der Verdacht, dass die Politiker dabei vor allem die eigenen Smartphones im Sinn haben?

Nur noch maximal 50 Cent/MByte ab Juli angestrebt

Wie auch immer: Neben einem gratis reisenden Präsidenten profitieren auch normale Urlauber davon...


[23] Das klingt auf den ersten Blick wie eine gute Idee:

Schwarz-Gelb will ständigen Bundestagsausschuss für Netzpolitik

Sollten sie ein einsehen haben und die Notwendigkeit festgestellt haben? Man könnte es fast meinen:

"Das Thema Internet muss dauerhaft auf der Tagesordnung des Bundestags
bleiben", begründeten der Obmann der Union in der Enquete-Kommission

Man könnte es aber auch anders sehen: In der Enquete-Kommission "Internet und digitale Gesellschaft" ist die Regierung mit ihren Internetinteressen in der Minderheit. Wenn sie diese nun auslaufen lassen und alle bis dahin noch nicht gefällten Entscheidungen in den neuen Ausschuss verschiebt, so könnten sie ihre Interessen viel leichter durchsetzen.

Wenn dann da noch so Experten wie Ansgar Heveling darin entscheiden, dann kann ja nichts mehr schief gehen: Wenn das Ergebnis der Experten nicht gefällt, dann ersetzt man diese halt durch Politiker. So einfach kann das sein...


[24] Hier sind vier Programme aufgelistet mit denen man eine RDP-Sitzung zu einem Windoze öffnen kann:

4 Linux programs to open a Remote Desktop on Windows


[25] EnterpiseDB stellt eine neue Version vor, die unter anderem zu Oracles PL/SQL kompatibel sein soll:

EnterpiseDB stellt Postgres Plus Advanced Server 9.1 vor

Laut Webseite steht da:

Advanced Server provides Oracle compatibility that includes: PL/SQL
support, a PL/SQL Debugger, Oracle SQL Extensions, OCI support, User
Defined Objects, popular Function Packages, Dictionary Views, Database
Links, EDB*Plus, EDB*Wrap, and SQL wait statistics.

Und es wird noch besser:

Postgres Plus Advanced Server can migrate/run applications that
were developed in Oracle 7, 8, 8i, 9i, 10g and 11g.

Das deckt doch ein weites Feld ab. Ob es dann wirklich stimmt, wird wohl nur die Praxis zeigen...


[26] Web.de reagiert langsam aber sicher auf die Konkurrenz:

Kunden erhalten 1,5 GByte Onlinespeicher

Vorher war es nicht nur deutlich weniger, wenn man halbwegs Speicher haben wollte, musste man eine Toolbar von ihnen installieren.


[27] Das ist ein wirklicher Meilenstein für das neue Dateisystem:

fsck-Tool für Btrfs nähert sich der Fertigstellung

Mir war ohnehin unklar wer das einsetzen soll, wenn es kein fsck-Tool gibt. Der Druck kam scheinbar von Oracle und SuSE:

Grund hierfür ist dem Anschein nach die sich nähernde Freigabe
der kommenden Versionen von Oracle Linux und SLES. Beide Produkte
peilen an, Btrfs als Standard einzusetzen...

Was mir jetzt allerdings recht mutig erscheint, sollte man es nicht eher auf Herz und Nieren prüfen bevor man es als Standard einsetzt?


[28] Der 20-Euro-PC wird ab Rosenmontag bestellbar sein, ob das ein Omen ist?

Der 20-Euro-PC geht an den Start

Die billige Version hat nur 128 MB RAM, man kann zwischen RISC OS und Linux wählen. Das bei Linux ein Debian zum Einsatz kommt, dürfte hier klar werden:

zur Software-Ausstattung gehören der Browser Iceweasel und das
Büropaket KOffice.

Ich frage mich nur: Wie soll den ein Iceweasel mit 128MB RAM laufen können? Das wäre doch wirklich einmal ein Fortschritt...

Auf der Homepage sieht man aber noch keine Kaufoption und da steht auch:

Leads, a power supply or SD cards are not included but can be
purchased at the same time from the store. You will be able to buy
preloaded SD cards too. The first batch (February 2012) will not
have a case.

D.h. die SD-Karte muss man noch extra bezahlen und bei der ersten Charge wird es auch kein Gehäuse geben. Ein Netzteil fehlt auch noch, d.h. alles in allem wird der Preis wohl deutlich höher anzusetzen sein, sofern man es mit anderen Lösungen vergleiche will. So gesehen, war der DockStar wirklich ein Schnäppchen...


[29] Das könnte manchmal nützlich sein:

Converting YouTube to MP3 in Linux

So nebenbei erfährt man dann von youtube-dl, damit kann man dann erst einmal die Videos herunterladen...

WolfgangH wies aber darauf hin, dass das Online noch einfacher zu realisieren ist:

http://www.youtube-mp3.org/

Und ChristianO wies drauf hin, dass es dafür auch eine Firefox Extension gibt, z.B.:

Sound Converter

Das sieht auch gut aus:

Video2MP3.net

Man hat also durchaus die Wahl...


[30] Vermutlich verspricht der Titel mehr als geboten wird. Dennoch könnte da das eine odere andere nette Tutorial dabei sein:

A Selection of the Very Best Open Source Tutorials and Tools


[31] Will man den ePerso wirklich nutzen, dann wird man so eine Anwendung benötigen:

Mobile Identifikation mit dem neuen Personalausweis

So recht überzeugend klingt das Verfahren aber nicht, schließlich soll ja der private Key im ePerso just private bleiben. Das Verfahren ist gut ausgetüftelt, es geht in drei Schritten:

1. Zunächst schickt der Bürger seine eID-Daten ganz konventionell
via Lesegerät, AusweisApp und Internet-Verbindung zu einem
Dienstleister,der ein Trusted Service Management (TSM) mit
Microsofts U-Prove anbietet.

Das ist noch harmlos, so soll der ePerso ohnehin eingesetzt werden.

2. Der Dienstleister schickt dann über eine sichere Verbindung ein
sogenanntes "Soft-Token" zum Smartphone des Bürgers.

Da wird es schon schwieriger: Wie kommt man von den eID-Daten zum Smartphone? Damit geht es dann weiter:

3. Auf diesem Smartphone läuft eine App, die mittels des Tokens
einen privaten Schlüssel erzeugt und in einem besonders sicheren
Speicher des Smartphones speichert (Secure Element).

Das wird nun kritisch: Wie sicher ist denn dann dieses Secure Element? Das gibt ganz neue Anwendungen für gebrauchte/geklaute Smartphones...

Die Anwendung ist auch ganz leicht:

Will sich der Bürger danach über das Smartphone elektronisch
identifizieren, schickt er einen mit seinem Schlüssel verschlüsselten
Befehl zum TSM, der wiederum die abgefragten eID-Daten des nPA an den
eID-Server des Abfragenden übermittelt. Dabei garantiert der TSM
gegenüber den Abfragenden, dass der Benutzer des mobilen Endgerätes
derjenige ist, dessen nPA-Daten angefragt wurden.

Ist doch alles ganz einfach:

Das versteht keiner, also muss es sicher sein! Q.E.D.

Wobei es da noch eine Kleinigkeit zu beachten ist:

Eine Sicherheitsanalyse des gesamten Verfahrens steht noch aus.


[32] Alex hat entdeckt, dass UniOS wiederbelebt wurde, wenn auch als eine Version fürs Tablet:

http://www.facebook.com/bs.uni.os

http://jb-center.de/

Iirgendwie sehe ich noch nicht was das werden soll. No Mac, No Windows. Naja, warten wir einmal ab, bis sie wirklich etwas zu zeigen haben...


Vor 5 Jahren


[33] Da war energiesparen bei Netzwerkverbindungen schon ein Thema:

Energieschleuder Ethernet

Der schlimmste Verbraucher ist natürlich der Heimanwender mit seinen vielen Geräten, wie Online-Drucker, Breitbandmodem (hmm, die meinen wohl DSL: Nur wie soll VoIP funktionieren, wenn das Modem aus ist?).

Und die Lösung:

Abhilfe soll einem Vorschlag des Netzwerk-Ausrüsters Cisco
zufolge ein Mechanismus bringen, der die Geschwindigkeit von
Netzwerkverbindungen automatisch an die jeweils benötigte
Bandbreite anpasst, ohne dabei die Verbindung zu unterbrechen.

Das ist dann der "rote Punkt" beim Fernseher. Hmm, stimmt die Netzwerkschnittstelle hat ja meistens auch eine LED...

Vor allem: Wie ist das Verhältnis beim Stromverbrauch zwischen dem Netzwerk und dem PC?


[34] Das ist eine nette Beschreibung wie ACPI funktioniert oder vielmehr funktionieren sollte:

How Linux suspend and resume works in the ACPI age


Erstellt von Dirk.