Dirks Wochenrückblick: KW22 - 2011


[1] Lange Akkulaufzeit durch Verwendung eines ARM-Prozessors bei bestimmten Tätigkeiten:

Punkthis bringt 20 Stunden Laufzeit für Netbooks


[2] Wer auch immer so einen Dienst in Anspruch nimmt, sollte vorher gründlich darüber nachdenken:

Daten- und Verbraucherschützer kritisieren sofortüberweisung.de

Die sind dann doch etwas über das Ziel hinausgeschossen:

Neben dem Kontostand würden auch die Umsätze der vergangenen 30 Tage,
der Dispokredit, die Stände anderer Konten bei der gleichen Bank oder
ausgeführte und vorgemerkte Auslandsüberweisungen abgefragt.

Das waren die, die sich beim Kartellamt daüber beschwert haben, dass die AGBs der Banken ein Phishing der PIN/TAN-Kombination untersagen:

Kartellamt kritisiert Banken-AGB

Happy Phishing!


[3] Wie es wohl nicht anders zu erwarten war, senkte Nokia die Umsatzprognose:

Nokia senkt Umsatzprognose

Wenn sie sich mal nicht noch auf das Kerngeschäft, der Fertigung von Gummistiefeln, rückbesinnen...


[4] Angeblich war Symbian für aktuelle Smartphones nicht mehr zu gebrauchen:

Symbian war nicht mehr zu retten

Kaum zu glauben:

Mit dem Wechsel zu Microsofts Windows-Phone-7-Plattform könne ein
Drittel der Zeit eingespart werden, die für eine Symbian-Renovierung
erforderlich gewesen wäre.

Dabei ist wohl bedacht worden, dass die eigenen Entwickler verjagt und die Entwicklung bei M$ stattfindet. Anders kann man auch nicht so recht verstehen, warum sie soetwas sagen:

Ein Wechsel zu Googles Android-Plattform hätte die gleiche Zeitersparnis
gebracht. Allerdings hätte Nokia weniger Einfluss auf die Android-
Plattform nehmen können, als das nun bei Windows Phone 7 der Fall sei.

Dabei hätten sie mit MeeGo ja ein alternatives System gehabt...


[5] Manchmal werden Gerüchte war, so abwegig ist der Gedanke auch gar nicht:

Verkauf an Microsoft ist laut Nokia nur ein Gerücht

Vermutlich wartet M$ noch darauf, bis sie durch den Umsatzrückgang und dem Verlust der Marktführerschaft günstiger werden. Denn eines ist doch offensichtlich: M$ will im Smartphone-Markt mitmischen.

Das würde auch zu den obigen Aussagen passen...


[6] Der Ex-Google-Chef hatte schon früh die sozialen Netzwerke als eine Gefahr erkannt und gibt zu, nicht vehement genug in diesem Bereich gearbeitet zu haben:

Ex-Google-Chef gesteht Versagen bei sozialen Netzen


[7] Ob Medion wirklich so viel Wert ist?

Lenovo bietet 629 Millionen Euro für Medion

Ich vermute da eher, dass die Chinesen Angst vor der Abwertung des Dollars haben. Sie sitzen da auf einem dicken Geldberg amerikanischer Währung...


[8] Das wird unseren Innenminister bestimmt auch noch inspirieren:

Bericht: USA wollen Hackerangriffe zum Kriegsgrund erklären

Warum aber ein Staat, der de facto pleite ist, nun mit dem Säbelrasseln anfängt, leuchtet mir noch nicht ein. Oder sie wollen ein Land mit vielen Energie- oder Rohstoffreserven einverleiben...


[9] Das ist durchaus eine interessante Frage:

Wieviel GNU steckt in GNU/Linux?

Danach beträgt der reine GNU-Anteil nur 8%. Allerdings sind da durchaus Kernbereiche wie Compiler, Debugger, binutils und die libc darunter. Von daher ist es wohl verkehrt, nur auf die Prozente zu schauen. Man sollte auch nicht vergessen, dass Linux ohne GNU nie ein Betriebssystem geworden wäre. Das erkennt man auch an der Lizenz...


[10] Das nennt man wohl journalistisch überspitzt dargestellt:

Geheimdienst hörte Kommunikation mit Skype ab

Suggeriert doch der Titel, dass sie das Protokoll und die Verschlüsselung geknackt hätten. Dabei haben sie nur eine Spy-Software installiert, die den Audiostream mitgeschnitten hat, also quasi vor der Verschlüsselung und nach der Entschlüsselung.


[11] Oracle hat eine neue Heimat für Open Office gefunden:

Oracle überträgt OpenOffice an die ASF

Karsten vermutet, dass Oracle erst einmal zugeschlagen hat und dann in der Ruhe eines großen Konzerns über den Verbleib der nicht-gewünschten Anteile nachgedacht hat.


[12] Fehlertolerante Anwendungen könnten massiv Strom sparen:

Stromverbrauch von Chips um 90 Prozent senken

EnerJ geht dabei davon aus, dass einige Fehler tolerabel sind. Dadurch könnte man dann mehr im Grenzbereich arbeiten und Strom sparen. Typische Anwendungen, die von Haus aus fehlertolerant sind, wären Audio- und Video- streams, Spiele und Gesichtserkennung.

Heiko wies auf ein ähnliches Konzept von Intel hin:

Fehlertoleranter Hauptprozessor

In der Tat waren die Überlegungen ähnlich, allerdings will Intel die Fehler im Prozessor selber abfangen und korrigieren. D.h. in diesem Fall bekommt die Anwendung dennoch die korrekten Ergebnisse.


[13] Google geht einen Schritt progressiv in Richtung HTML5:

Google Apps bald nur noch mit HTML5

Ob das aber eine gute Idee ist, wenn man Browser wie Firefox 3.5, Internet Explorer 7 und Safari 3 schon abschreibt? Sie sind ja doch durchaus noch in Gebrauch, so ist der Firefox 3.5 der Standard-Browser von Debian (auch wenn sie ihn iceweasel nennen).


Vor 5 Jahren


[14] Die Erklärung zu bottle.pl (letzte Woche) hatte damals ein Kollege von mir geliefert:

perl -MO=Deparse (also decompilation des ganzen) ergibt as hier:

'' =~ /(?{eval"\$==pop||99;--\$=;sub\n_\{(\$;=(\$=||No).\"
+bottle\".\"s\"x!!--\$=.\" of beer\").\" on the wall\"\}print+_,\", \$;!\nTake
+one down, pass it around,\n\",_,\"!\n\n\"while++\$="})/;
$: = 'P';
$~ = 'h';
$^ = 'r';
$/ = '`';

wie man zu den nicht sonderzeichen kommt ist hier mal im Ansatz beschrieben:

'(?{'.('`' |'%')

ist also der String '(?{' (das ist schon Klartext, s.o) mit dem Ergebnis von
('`'|'%') verknüpft. Also die Bits von '`' mit den Bits von '%' geORed, das
+ergibt
ein 'e' (d.h. der erste Buchstabe von 'eval') usw. usf.

wenn man dann den obigen Text von der ersten Menge des junks befreit (letzten 4
+Zeilen
machen nichts, die Regex brauche ich auch nicht) ergibt sich:

eval"\$==pop||99;--\$=;sub\n_\{(\$;=(\$=||No).\" bottle\".\"s\"x!!--\$=.\" of
+beer\").\" on the wall\"\}print+_,\", \$;!\nTake one down, pass it
+around,\n\",_,\"!\n\n\"while++\$="

mit dem eval und dem escaping entfernt:

$==pop||99;--$=;sub
_{($;=($=||No)." bottle"."s"x!!--$=." of beer")." on the wall"}print+_,", $;!
Take one down, pass it around,",_,"!

"while++$=;

das ganze etwas hübscher geschrieben gibt:

1 $= =pop||99;
2 --$=;
3 sub _ {
4 ($;=($=||No)." bottle"."s"x!!--$=." of beer")
5 ." on the wall"
6 }
7 print+_,", $;!
8 Take one down, pass it around,",_,"!
9
10 "while++$=;

$= ist die pagelength. Interessiert uns hier nicht, also nehmen
wir stattdessen das lesbarere $x. pop ist das gleiche wie pop(@ARGV)
und damit undef weil nichts übergeben wurde, daher ist die erste
Zeile reduziert zu:

1 $x = 99;

die zweite Zeile reduziert dann $x um eins, d.h. nach Zeile 2 ist
$x jetzt 98. Wenn wir dann auch noch $; (dessen Spezialrolle für
dieses Programm nicht von Belang ist mit $y ersetzen und den Namen
der sub '_' als 'mysub' schreiben und das ganze etwas hübscher aufschreiben
kommen wir zu:
1 $x = 98;
2 sub mysub {
3 ($y = ($x || 'No' ).
4 " bottle".
5 ( "s" x !!--$x ).
6 " of beer"
7 )
8 ." on the wall"
9 }
10 print mysub(),", $y!
11 Take one down, pass it around,",mysub(),"!
12
13 "while++$x;

Hey, das ist ja schon fast GeNUA Qualität :)

OK, in Zeile 5 das '!!--$x' decrimiert also $x und liefert wenn
$x danach >0 ist eine 1 und ansonsten eine 0 ( d.h. $x = 10
-> !$x -> 0, !!$x -> 1 ). Das ist wie man aus der Zeile drüber
sieht der plural von de bottle. Ebenso ergibt in Zeile 3 das
( $x || 'No' ) die Menge (bei $x>0) bzw. 'No' bei ( $x == 0), also

'No bottles of beer'
o. '10 bottles of beer'
o. '1 bottle of beer'

mysubs setzt also $y zu diesem string und gibt "$y on the wall"
zurück. Daher kann man auch schreiben:

1 $x = 98;
2 sub mysub {
3 return ($x || 'No' ).
4 " bottle".
5 ( "s" x !!--$x ).
6 " of beer";
7 }
8
9 while ( ++$x ) {
10 my $y = mysub();
11 print "$y on the wall",", $y!\n";
12 print "Take one down, pass it around,";
13 my $y = mysub();
14 print "$y on the wall";
15 print "!\n\n";
16 }

in Zeile 9 wird also $x incrementiert. Das Programm
endet nur dadurch, das in Zeile 10 und Zeile 13 mysub()
aufgerufen wird, welches $x als sideeffekt decremetiert.

So, den Rest dürft ihr selber machen....

Alles klar, oder?


[15] J hat weiter mit Init-Systemen gespielt und hat mit init-ng eine deutliche Verkürzung der Boot-Zeit hinbekommen:

baselayout 1.11 2:26 min
baselayout 1.12 2:36 min
initng 0.6.8-svn 0:56 min

Das ist doch eine deutliche Verbesserung gewesen, die hatte Jörg auch prompt in einem seiner Editorials vermeldet. Eine Minute ist aber dennoch recht lang, auch vor 5 Jahren...


[16] Torsten wies in dem Zusammenhang auf ein make-baiertes Boot-Verfahren hin:

Boot Linux faster

Seltsam, dass man davon nie wieder etwas gehört hat (zumindest mir ist es nicht mehr untergekommen...).


[17] Jan hat mit PC-BSD Version 1.1 sehr gute Erfahrungen gemacht, nachdem er von der Alpha-Version mehr als enttäuscht war. Er hatte aber ein VMWare- Image verwendet:

PC-BSD 1.1 nutzt FreeBSD 6.1


[18] Da hatte noch jemand zu Linux migriert:

Niedersächsische Steuerverwaltung stellt auf Linux um


[19] Ein Steckdosen-PC kam auf den Markt, nettes Spielzeug:

UK firm to unveil wall-socket PC


[20] Xgl kam auf den Markt, Andi wies auf diesen Link hin:

http://de.opensuse.org/Xgl_unter_SUSE_Linux_verwenden

Toby hatte es sich auf sein Notebook gepackt und hat, laut eigenen Angaben, es permanent verwendet.


[21] Beim Linux-Journal gibt es den zeitlichen Ablauf der Linux-Entwicklung für die Jahre 1991 bis 2002:

Linux Timeline


[22] Der erste Computer-Bug ist konserviert worden:

The First Computer Bug!

Hier ist er auch zu sehen:

Log Book With Computer Bug

Damit sollte nun jedem klar sein woher der Name stammt...


Erstellt von Dirk.